Vom Händler oder Privat kaufen?

Möchte man einen PKW gebraucht kaufen, stellt sich die grundsätzliche Frage, ob man diesen von einem Händler oder von einer Privatperson erwerben möchte.

Die Beantwortung dieser Grundsatzfrage hängt von mehreren Faktoren, aber hauptsächlich von ihrer persönlichen Grundeinstellung ab. Beide Optionen haben Vorteile und Nachteile.

Wenn Sie sich noch unsicher sind, finden Sie im folgenden Artikel Hilfe:

Das Auto beim Händler kaufen

Der Kauf des eigenen PKW bei einem fachkundigen Händler bietet Ihnen zum einen den Vorteil, dass die verkauften PKW im Regelfall vom Fachmann geprüft und daher wie ausgeschrieben und funktionstüchtig sind. Händler sind nämlich gesetzlich dazu verpflichtet, eine zwölfmonatige Sachmängelhaftung auf den verkauften PKW zu geben.

Das bedeutet, dass der Händler in dieser Zeit für nicht vom Fahrer verursachte Defekte haftet. Kein Händler kann diese Klausel umgehen, auch nicht nur die Zugabe „Fahrzeug wird unter Ausschluss der Gewährleistung/ Sachmängelhaftung verkauft“ – alle derartigen Formulierungen sind ungültig. Tritt innerhalb der ersten sechs Monate ein Mangel am gekauften Fahrzeug auf, geht der Gesetzgeber davon aus, dass dieser Mangel bereits beim Verkauf des Wagens bestand, beziehungsweise vorherzusehen war, sodass der Verkäufer dafür haftet.

Dementsprechend versuchen Händler ihre angebotenen Fahrzeuge in einem möglichst guten Zustand zu halten, sodass derartige Fälle möglichst selten eintreten. Diese Sachmängelhaftung macht die Option des PKW Kaufs bei einem Händler vor allem für diejenigen Kunden interessant, die über kein sonderliches Fachwissen bezüglich Gebrauchtwagen verfügen.

Weiterhin haben Sie als Käufer eine gute Chance auf einen erheblichen Rabatt beim Autokauf bei einem Händler, wenn Sie Ihren alten Wagen an gleichem Ort in Zahlung geben. Ist das neue Auto deutlich mehr Wert als das zu verkaufende, sind Händler oftmals bereit, Ihnen mehr für das alte Auto zu geben, als er das tun würde, wenn Sie kein neues Auto dazu erwerben würden.

Grundsätzlich lässt sich aber festhalten, dass ein Händler für einen Gebrauchtwagen deutlich weniger Geld an den Verkäufer bezahlt, auf der anderen Seite aber auch mehr Geld für die Autos verlangt als eine Privatperson, da ein Händler mit diesen Geschäften seinen Lebensunterhalt verdient.

Das Auto bei einer Privatperson kaufen

Die zweite Option für den Autokauf ist der Erwerb des PKW bei einer Privatperson. Diese kann ihr Fahrzeug zum Beispiel online inseriert haben oder schlichtweg einen Zettel in die Windschutzscheibe gehängt haben.

Auch diese Variante bietet Vor- und Nachteile für den Käufer:

Bei Privatverkäufern lassen sich die PKW in der Regel günstiger erwerben, teilweise lassen sich sogar richtige Schnäppchen machen. Das liegt daran, dass der Privatverkäufer keine Gewährleistung (Sachmängelhaftung) geben muss beziehungsweise diese ausschließen kann, er also nicht nachträglich zu erbringende Reparaturen einkalkulieren muss. Dazu muss jedoch die Gewährleistung im Kaufvertrag ausgeschlossen werden. Ist die Gewährleistung nicht ausgeschlossen, dann gilt diese auch beim Verkauf von Privat. Was natürlich ein erhebliches Risiko für den Veräufer darstellten kann.

Für den Verkäufer ist daher sicherlich zu empfehlen, beim privaten Verkauf von Fahrzeugen, die Gewährleistung (Sachmängelhaftung) auszuschließen und das Fahrzeug so genau und fair wie möglich zu beschreiben. Entsprechende Texte finden sich oft breits in den Muster-Kaufverträgen, welche man zum Beispiel beim ADAC downloaden kann.

Weiterhin bestreitet die Privatperson durch den Autoverkauf nicht seinen Lebensunterhalt, sodass er theoretisch nicht auf einen hohen Verkaufspreis angewiesen ist. Nichtsdestotrotz versucht natürlich auch die Privatperson, seinen PKW für möglichst viel Geld zu verkaufen.

Der größte Nachteil beim Autokauf von einer Privatperson ist die nicht existierende Sicherheit für den Käufer. Es gibt meist Gewährleistung, sodass der Käufer unter Umständen nur wenige Tage Freude an dem neuen Auto haben könnte. Aus diesem Grund gilt es für den Käufer, sich das Auto beim Kauf möglichst genau anzusehen und vielleicht sogar – wenn er selber nicht über Fachwissen verfügt – einen Fachmann zu Rate zu ziehen, welcher das Auto begutachtet.